Startseite
interaktiv sitemap wir über uns aboservice internetzugang impressum  

 dpa-news
 sachsen
 tagesthema
   bautzen
   bischofswerda
   chemnitz
   dippoldiswalde
   dresden
   dresdner land
   freital
   görlitz
   großenhain
   hoyerswerda
   kamenz
   löbau
   meißen
   niesky
   pirna
   riesa
   rödertal
   sebnitz
   weißwasser
   zittau
 wirtschaft
 börse
 sport
 regionalsport
 kultur
 panorama
 hochschule
 hochschulSZene
 wissenschaft
 multimedia
 ratgeber
 gesundheit
 wetter
 redaktionsarchiv
 artikel-top-10
 fotogalerien
 junge SZene


 konto-login


 immobilien
 autobörse
 stellen & ausbildung
 partnersuche
 dies und das
 einkaufen
 reisen
 erotik
 anzeigenannahme
 dresdner branchen


 veranstaltungen
 kino
 bühne
 musik
 fernsehen
 ausstellungen
 veranstaltungssuche
 cityguide dresden
 gastro-tipps
 modernes leben


 stadtplan dresden
 stadtplan chemnitz
 verkehrsauskunft
 stauinfo
 telefontarife
 versicherungen
 finanzservice
 ticketservice
 anwaltssuche
 aktuelle benzinpreise



Sächsische Zeitung
Samstag, 17. Mai 2003


Bild vergrößern
Mit der E-Gitarre vor der Klosterpforte: Notker Wolf lässt es krachen. Foto: dpa 


Rocker mit Mönchskutte
Der oberste Benediktiner spielt Gitarre in einer Band
Von Frank Senger

Wie der Gitarrist einer Rockband sieht Notker Wolf wirklich nicht aus. Mit seiner hohen Stirn und den ergrauten Haaren entspricht der 62-Jährige gar nicht dem Bild eines Musikers, der harte Gitarrenriffs liebt. Seine Rock-Leidenschaft wirkt noch viel verblüffender, wenn er beim Musizieren seine „Berufskleidung“ trägt. Wolf ist Mönch und leitet als Abtprimas die Klostergemeinschaften der Benediktiner – damit ist er „Chef“ von etwa 25 000 Nonnen und Mönchen weltweit.

Katholische Kirche

sieht es gelassen

Doch sein kirchliches Amt hindert ihn nicht, in der absolut weltlichen Band Feedback Gitarre und Flöte zu spielen. Am 19. Mai erscheint sogar das erste Album des Mönches und seiner Gruppe.

„Meine musikalischen Vorbilder sind unter anderem Jethro Tull, die Rolling Stones, Deep Purple und AC/DC“, sagt Wolf. Ein Lieblingssong sei „Highway To Hell“ von AC/DC – allerdings betrachte er den Text mit der für einen Kirchenmann nötigen Ironie. Neben den berühmten Altrockern lassen sich Wolf und Feedback von diversen Blues-Interpreten für ihre Songs inspirieren. „Retro-Rock mit erdigen Gitarrensounds“ charakterisieren die sechs Musiker die elf Lieder ihres Albums „Rock My Soul“. „Das Besondere an der Musik, vor allem an der Rock-Musik, ist das freie Improvisieren“, beschreibt Wolf seine Vorliebe für die eher lauten Töne.

Wolfs ungewöhnliches Engagement bei der Band begann vor etwa zehn Jahren. Bei einem Fest in seiner damaligen Gemeinde St. Ottilien (Bayern) spielte Feedback, eine Gruppe ehemaliger Gymnasiasten. Der Mönch kletterte spontan auf die Bühne und begleitete die Musiker auf seiner Flöte. Dabei fand er Gefallen an der härteren Musik und lernte anschließend die ersten Griffe auf einer E-Gitarre.

In der Folgezeit probte er regelmäßig mit Feedback. „Das Verhältnis innerhalb der Band ist unkompliziert“, betont Wolf. „Wenn ich schlecht spiele, werde ich genauso wie jedes andere Mitglied kritisiert.“ Keine Kritik an seiner Musik kommt dagegen aus der katholischen Kirche, in der Wolf seit 42 Jahren Mönch ist. „Einige finden das sogar toll.“

„Leider habe ich momentan kaum noch Zeit zum gemeinsamen Proben, da ich in Rom wohne“, bedauert Wolf. Außerdem habe er generell nur wenig Freizeit, da er oft zu Konferenzen müsse. Um nicht aus der Übung zu kommen, hat er auf Reisen fast immer seine E-Gitarre dabei. Für die gemeinsamen Konzerte mit Feedback hat er sich extra frei genommen. In diesem Jahr hat er zwei Auftritte in München und einen in Österreich. (dpa)




Gesamte Ausgabe Druckvorschau Artikel empfehlen Feedback



Junge SZene