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F E E D B A C K
Hier rockt
der Abt
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Durch Notker Wolf wird „Kirchenmusik“ ganz neu
definiert: „Rock my Soul“ heißt es bei dem höchsten
Repräsentanten des Benediktinerordens und der Band
Feedback. Und das klingt ziemlich
gut.
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F eedback waren mal eine ganz
normale Schulband eines oberbayerischen Gymnasiums. Bis
sie bei einem Sommerfest einen besonderen Musiker kennen
lernten: Dr. Notker Wolf, damals Leiter des
Missionsklosters St. Ottilien. Als erklärter Fan von
AC/DC, Jethro Tull und den Rolling Stones ließ er sich
nicht lang bitten und gab auf der Bühne einige Riffs der
Extraklasse zum Besten. Und ehe sich die Jungs von
Feedback versahen, war die Besetzung der Band um einen
Kirchenmann erweitert.
Rock my
Soul
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| Inzwischen
haben Oliver Olschewski (Sänger), Christian „Cheesy“
Ries (Lead-Gitarre), Lorenz Doppel (Bass, Christof
Hieber (Schlagzeug), Peter Hoffmann (Keyboards) und
Notker Wolf (Rhythmusgitarre und Querflöte) ihr erstes
Album eingespielt. Entstanden ist es unter der Regie von
Rock-Produzent Sebastian Thorer, der schon mit
Rockgrößen wie Mr. Mister, Mötley Crüe und Rod Stewart
zusammengearbeitet hat. Und „Rock my Soul“ sorgte bei
der Release-Party in einem Münchner Club für einigen
Wirbel. Dass dies wohl vor allem deshalb der Fall war,
weil ein veritabler Abt als Mitglied einer Rock-Band
nicht gerade alltäglich ist, muss Feedback jedoch nicht
bekümmern. Denn das Album an sich ist zwar nicht
sensationell, aber eine solide, abwechslungsreiche
Rockplatte im angesagten Retro-Stil – und damit eine
Bereicherung der Musikszene.
Für die Kirche
wiederum ist es eine Bereicherung, dass Notker Wolf mit
seinen Auftritten für frischen Wind sorgt und ein
bisschen von dem Staub, der sich über die Jahrhunderte
angesammelt hat, wegbläst. Auch wenn das einige
Strenggläubige ganz anders sehen. Schließlich gilt Rock
manchen immer noch als Teufelsmusik. Der Abtprimas hat
für verbohrte Fundamentalisten nicht viel übrig. Er
schüttelt ob solcher Intoleranz nur den Kopf und meint:
„Ein Satz aus dem Buch der Weisheit hat mich immer
geprägt: Es ist eine Freude, unter Menschenkindern zu
spielen“. Warum sollte das nicht auch für Rockmusik
gelten!
Mehr:
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„Mehr Musik“-Stories vom 03. Juni
2003
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