Wie der
Gitarrist einer Rockband sieht Notker Wolf wirklich nicht aus. Mit
seiner hohen Stirn und den ergrauten Haaren entspricht der
62-Jährige gar nicht dem Bild eines Musikers, der harte
Gitarrenriffs liebt. Seine Rock-Leidenschaft wirkt noch viel
verblüffender, wenn er beim Musizieren seine «Berufskleidung» trägt
. Wolf ist Mönch und leitet als Abtprimas die Klostergemeinschaften
der Benediktiner - damit ist er «Chef» von etwa 25 000 Nonnen und
Mönch en weltweit. Doch sein kirchliches Amt hindert ihn nicht, in
der absolut weltlichen Band Feedback Gitarre und Flöte zu spielen.
Am 19. Mai erscheint sogar das erste Album des Mönches und seiner
Gruppe.
«Meine musikalischen Vorbilder sind unter anderem
Jethro Tull, die Rolling Stones, Deep Purple und AC/DC», sagt Wolf.
Ein Lieblingssong sei «Highway To Hell» von AC/DC - allerdings
betrachte er den Text mit der für einen Kirchenmann nötigen Ironie.
Es müsse nicht jedes Wort ernst genommen werden. Neben den berühmten
Altrockern lassen sich Wolf und Feedback von diversen
Blues-Interpreten für ihre Songs inspirieren. «Retro-Rock mit
erdigen Gitarrensounds» charakterisieren die sechs Musiker die elf
Lieder ihres Albums «Rock My Soul». «Das Besondere an der Musik, vor
allem an der Rock-Musik, ist das freie Improvisieren», beschreibt
Wolf seine Vorliebe für die eher lauten Töne.
Wolfs
ungewöhnliches Engagement bei der Band begann vor etwa zehn Jahren.
Bei einem Fest in seiner damaligen Gemeinde St. Ottilien (Bayern)
spielte Feedback, eine Gruppe ehemaliger Gymnasiasten. Der Mönch
kletterte spontan auf die Bühne und begleitete die Musiker auf
seiner Flöte. Dabei fand er Gefallen an der härteren Musik und
lernte anschließend die ersten Griffe auf einer E-Gitarre. In der
Folgezeit probte er regelmäßig mit Feedback. «Das Verhältnis
innerhalb der Ba nd ist unkompliziert», betont Wolf. «Wenn ich
schlecht spiele, werde ich genauso wie jedes andere Mitglied
kritisiert.» Keine Kritik an seiner Musik kommt dagegen aus der
katholischen Kirche, in der Wolf seit 42 Jahren Mönch ist. «Einige
finden das sogar toll.»
«Leider habe ich momentan kaum noch
Zeit zum gemeinsamen Proben, da ich nun in Rom wohne», bedauert
Wolf. Außerdem habe er generell nur äußerst wenig Freizeit, da er
sehr oft zu Konferenzen müsse oder Benediktiner auf den
verschiedenen Kontinenten besuche. Um nicht aus der Übung zu kommen,
hat sich der Mönch etwas Besonderes ausgedacht: Auf Reisen hat er
fast immer seine E-Gitarre dabei. «Deshalb habe ich auch schon im
Flugzeug geübt. Die anderen Passagiere hat das aber nicht gestört,
viele waren begeistert», erinnert sich Wolf. Für die gemeinsamen
Konzerte mit Feedback hat er sich extra frei genommen.
QUELLE: SDA
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Das Brüsseler Musée du Cinquantenaire zeigt Keramiken,
Textilien - sogar eine echte Mumie, die sich in den Comics
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